Ein Leben als Kreativer: Rolf Schwendter, Liedermacher, Zentralfigur von Bewegungen und Wissenschaften
Das Arbeiterarchiv München beherbergt viele Schriften von Rolf Schwendter, so weit sie im Rahmen der AG SPAK erschienen sind, und viele der handgeschriebenen kopierten Rundbriefe, und manche der Originale seiner Rundbriefe, sowie einen Ordner mit dem Schreibspiel "Kolektive Subjektivität".
Sie sind dort gerne zu bearbeiten, wenn sich jemand Zeit nehmen mag ...
und bilden die Alternativbewegung von den 70er bis zu zu dem 90er Jahren ab, von Gruppe 2000, Protokolle im Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie, dessen Rundbrief in einigen Jahrgängen vorliegt, in ihm wurde die Bewegung der selbstverwalteten Betriebe und Projekte reflektiert:
Jährlich 3-4 Wochenend-Tagungen bzw ein 10-tägiges Sommerseminar in einem selbstverwalteten Tagungshaus, meist irgendwo in den deutschsprachigen Ländern,
wurden zum Teil zusammenfassend, zum Teil in Bildern in Tagungszeitungen protokolliert,
dazwischen berichteten Rundbriefe zur Bewegung und Entwicklung sowie Vorbereitung.
und bilden die Alternativbewegung von den 70er bis zu zu dem 90er Jahren ab, von Gruppe 2000, Protokolle im Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie, dessen Rundbrief in einigen Jahrgängen vorliegt, in ihm wurde die Bewegung der selbstverwalteten Betriebe und Projekte reflektiert:
Jährlich 3-4 Wochenend-Tagungen bzw ein 10-tägiges Sommerseminar in einem selbstverwalteten Tagungshaus, meist irgendwo in den deutschsprachigen Ländern,
wurden zum Teil zusammenfassend, zum Teil in Bildern in Tagungszeitungen protokolliert,
dazwischen berichteten Rundbriefe zur Bewegung und Entwicklung sowie Vorbereitung.
Prof. DDr. Rolf Schwendter singt im Cafe Ruffini in München,
kommst du auf das Jahr? Anfang 80?
Foto wohl von Franz Will?
Wissenschaftler, Künstler, freier Mensch: Rudolf Schwendter, der von 1975 bis 2003 an der Kasseler Uni lehrte, starb am Sonntag im Alter von 73 Jahren. Eine Aufnahme von 2010.© Koch
Kassel. Wer Rudolf Schwendter mit Einkaufstüten beladen durch den Vorderen Westen gehen sah, ahnte wohl kaum, dass es sich um einen der kreativsten Köpfe handelte, die jemals an der Kasseler Universität lehrten. Der Unorthodoxeste war er auf jeden Fall.
http://www.hna.de/kultur/leben-kreativer-rolf-schwendter-starb-jahren-3020785.html
dokumentiert von
http://www.hu-marburg.de/homepage/presse/info.php?id=329#pressemitteilung (Rechte dort)
Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter bei der Preisverleihung im Juni 2008
Die Humanistische Union (HU) trauert um Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter. Der Träger des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte ist am Sonntag (21. Juli) in Wien gestorben.
"In Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter sieht die Jury einen Humanisten, der eine menschlicher ausgerichtete Gesellschaft nicht nur angestrebt, sondern selber schon gelebt hat." In ihrer Preisbegründung für das Marburger Leuchtfeuer 2008 fuhr die Jury fort: " Die Wirkung seines unglaublich facettenreichen Lebens in Gestalt vieler aktiver Gruppen, Bücher und Projekte - besteht bis heute fort."
Einen Namen gemacht hat sich der unorthodoxe Denker als Liedermacher, Literaturwissenschaftler, Devianzforscher und geistiger Vater der "Alternativbewegung" der 70er und 80er Jahre. Auf ihn gehen "Selbstverwaltete Kollektivbetriebe" ebenso zurück wie die Gesundheitsläden oder Selbstorganisation psychisch kranker und behinderter Menschen.
An den legendären Liedermachertreffen auf der Burg Waldeck hat Schwendter von Anfang an teilgenommen. Er war Mitbegründer des Mainzer Open-Ohr-Festivals, des Wiener Lesetheaters, Vorsitzender der Grazer Autorenvereinigung in Nachfolge von Ernst Jandl sowie Präsident der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft.
Schwendter wurde 1939 in Wien als Rudolf Scheßwendter geboren. Sein Leben entzog sich jeglicher Schablone. Nicht zuletzt deswegen widmete er sich an der Universität Kassel der Erforschung von abweichendem Verhalten. Oft wurde der Hochschulprofessor wegen seines ungewöhnlichen Auftretens für einen "Obdachlosen" gehalten. Als ein Student ihn vom Bahnhof abholen sollte, kehrte er unverrichteter Dinge wieder zurück mit der Begründung: "Da war kein Professor; da saß nur ein Penner mit Plastiktüten."
In der Preisbegründung bezeichnete die Jury Schwendter als "intellektuellen Zehnkämpfer". Sein Wirken in vollkommen unterschiedlichen Bereichen reichte von theoretischen Abhandlungen über ökonomische Themen oder die Subkultur bis hin zu Kochbüchern.
"Unseres Wissens war das Marburger Leuchtfeuer die einzige Auszeichnung, die Schwendter je erhalten hat", stellte der Marburger HU-Vorsitzende Franz-Josef Hanke bedauernd fest. "Dabei hat er den Alltag dieser Gesellschaft, ihre Kultur, die Behindertenbewegung oder den Umgang mit psychisch Kranken nachhaltig beeinflusst. Rolf Schwendter war einer der letzten großen Universalgelehrten, der dabei jedoch so bescheiden und unorthodox auftrat, dass viele ihn völlig verkannt haben."
Nach dem Tod von Käte Dinnebier im Jahr 2010 und von Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richtr im Jahr 2011 verliert die HU mit Schwendter nun den dritten der bislang neun Preisträger des Marburger Leuchtfeuers. Für Hanke ist aber klar: "Ebenso wie Käte Dinnebier wird auch Rolf Schwendter bleibende Spuren hinterlassen." Dragan Pavlovic - 23.07.2013
Wir trauern um Prof. Dr. jur., Dr. rer. pol., Dr. phil. Rolf Schwendter ... Unerwartet erreichte uns die Nachricht vom Tod des langjährigen Hochschullehrers der Universität Kassel Rolf Schwendter. Er war von 1975 bis 2003 als Professor für Devianz- und Subkulturforschung am Fachbereich Sozialwesen engagiert.
Wie kaum ein anderer stand und stritt er für das Kasseler Modell einer wissenschaftlich fundierten und praxisorientierten und politisch ausgerichteten Qualifizierung für Soziale Berufe. Mit seiner Rolle als Hochschullehrer verband er zeitlebens mehr als nur die akademische Forschung und Lehre. Er suchte seine Idee von der Alltagstauglichkeit konkreter Utopien auch zu leben. Die Bewegung der Gesundheitsläden, die deutsche Antipsychiatrie und die Förderer einer Alternativen Ökonomie verdanken ihm ebenso wichtige Impulse wie der Kreis der deutschen Liedermacher und alternativen, sozialen Kultur. Sein Tod lässt uns betroffen und trauernd zurück. Seine Spuren werden über die Universität und die Stadt Kassel hinaus auch weiterhin herausfordern.
Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep - Die Dekanin und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Humanwissenschaften
http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/wir-trauern-um-prof-dr-jur-dr-rer-pol-dr-phil-rolf-schwendter.html und http://de.indymedia.org/2013/08/347391.shtml mit folgenden Links:
Vortrag: "Ich bin noch immer unbefriedigt" http://www.youtube.com/watch?v=3RGSE5Zd0UU
"Ein großer Unorthodoxer hat uns verlassen" http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/top_news/563442_Ein-grosser-Unorthodoxer-hat-uns-verlassen.html
Wikipedia-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Schwendter
kommst du auf das Jahr? Anfang 80?
Foto wohl von Franz Will?
Ein Leben als Kreativer: Rolf Schwendter starb mit 73 Jahren
23.07.13 - 16:28Wissenschaftler, Künstler, freier Mensch: Rudolf Schwendter, der von 1975 bis 2003 an der Kasseler Uni lehrte, starb am Sonntag im Alter von 73 Jahren. Eine Aufnahme von 2010. |
Wissenschaftler, Künstler, freier Mensch: Rudolf Schwendter, der von 1975 bis 2003 an der Kasseler Uni lehrte, starb am Sonntag im Alter von 73 Jahren. Eine Aufnahme von 2010.© Koch
Kassel. Wer Rudolf Schwendter mit Einkaufstüten beladen durch den Vorderen Westen gehen sah, ahnte wohl kaum, dass es sich um einen der kreativsten Köpfe handelte, die jemals an der Kasseler Universität lehrten. Der Unorthodoxeste war er auf jeden Fall.
http://www.hna.de/kultur/leben-kreativer-rolf-schwendter-starb-jahren-3020785.html
Eine Radio-Sendung,
die Felicitas Hübner und Günther Gerstenberg für Radio Lora München 92,4 gestalteten: soziale-welt_08-05-13_Schwendter.mp3 - https://drive.google.com/file/d/0B2hmh9WVdE38VjF0MUhyRlg3em8/edit?usp=sharingdokumentiert von
http://www.hu-marburg.de/homepage/presse/info.php?id=329#pressemitteilung (Rechte dort)
HU trauert um Rolf Schwendter
Leuchtfeuer-Preisträger am Sonntag in Wien gestorben
dp - 23.07.2013Foto: Rolf Schwendter |
Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter bei der Preisverleihung im Juni 2008
Die Humanistische Union (HU) trauert um Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter. Der Träger des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte ist am Sonntag (21. Juli) in Wien gestorben.
"In Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter sieht die Jury einen Humanisten, der eine menschlicher ausgerichtete Gesellschaft nicht nur angestrebt, sondern selber schon gelebt hat." In ihrer Preisbegründung für das Marburger Leuchtfeuer 2008 fuhr die Jury fort: " Die Wirkung seines unglaublich facettenreichen Lebens in Gestalt vieler aktiver Gruppen, Bücher und Projekte - besteht bis heute fort."
Einen Namen gemacht hat sich der unorthodoxe Denker als Liedermacher, Literaturwissenschaftler, Devianzforscher und geistiger Vater der "Alternativbewegung" der 70er und 80er Jahre. Auf ihn gehen "Selbstverwaltete Kollektivbetriebe" ebenso zurück wie die Gesundheitsläden oder Selbstorganisation psychisch kranker und behinderter Menschen.
An den legendären Liedermachertreffen auf der Burg Waldeck hat Schwendter von Anfang an teilgenommen. Er war Mitbegründer des Mainzer Open-Ohr-Festivals, des Wiener Lesetheaters, Vorsitzender der Grazer Autorenvereinigung in Nachfolge von Ernst Jandl sowie Präsident der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft.
Schwendter wurde 1939 in Wien als Rudolf Scheßwendter geboren. Sein Leben entzog sich jeglicher Schablone. Nicht zuletzt deswegen widmete er sich an der Universität Kassel der Erforschung von abweichendem Verhalten. Oft wurde der Hochschulprofessor wegen seines ungewöhnlichen Auftretens für einen "Obdachlosen" gehalten. Als ein Student ihn vom Bahnhof abholen sollte, kehrte er unverrichteter Dinge wieder zurück mit der Begründung: "Da war kein Professor; da saß nur ein Penner mit Plastiktüten."
In der Preisbegründung bezeichnete die Jury Schwendter als "intellektuellen Zehnkämpfer". Sein Wirken in vollkommen unterschiedlichen Bereichen reichte von theoretischen Abhandlungen über ökonomische Themen oder die Subkultur bis hin zu Kochbüchern.
"Unseres Wissens war das Marburger Leuchtfeuer die einzige Auszeichnung, die Schwendter je erhalten hat", stellte der Marburger HU-Vorsitzende Franz-Josef Hanke bedauernd fest. "Dabei hat er den Alltag dieser Gesellschaft, ihre Kultur, die Behindertenbewegung oder den Umgang mit psychisch Kranken nachhaltig beeinflusst. Rolf Schwendter war einer der letzten großen Universalgelehrten, der dabei jedoch so bescheiden und unorthodox auftrat, dass viele ihn völlig verkannt haben."
Nach dem Tod von Käte Dinnebier im Jahr 2010 und von Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richtr im Jahr 2011 verliert die HU mit Schwendter nun den dritten der bislang neun Preisträger des Marburger Leuchtfeuers. Für Hanke ist aber klar: "Ebenso wie Käte Dinnebier wird auch Rolf Schwendter bleibende Spuren hinterlassen." Dragan Pavlovic - 23.07.2013
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Wir trauern um Prof. Dr. jur., Dr. rer. pol., Dr. phil. Rolf Schwendter ... Unerwartet erreichte uns die Nachricht vom Tod des langjährigen Hochschullehrers der Universität Kassel Rolf Schwendter. Er war von 1975 bis 2003 als Professor für Devianz- und Subkulturforschung am Fachbereich Sozialwesen engagiert.
Wie kaum ein anderer stand und stritt er für das Kasseler Modell einer wissenschaftlich fundierten und praxisorientierten und politisch ausgerichteten Qualifizierung für Soziale Berufe. Mit seiner Rolle als Hochschullehrer verband er zeitlebens mehr als nur die akademische Forschung und Lehre. Er suchte seine Idee von der Alltagstauglichkeit konkreter Utopien auch zu leben. Die Bewegung der Gesundheitsläden, die deutsche Antipsychiatrie und die Förderer einer Alternativen Ökonomie verdanken ihm ebenso wichtige Impulse wie der Kreis der deutschen Liedermacher und alternativen, sozialen Kultur. Sein Tod lässt uns betroffen und trauernd zurück. Seine Spuren werden über die Universität und die Stadt Kassel hinaus auch weiterhin herausfordern.
Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep - Die Dekanin und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Humanwissenschaften
http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/wir-trauern-um-prof-dr-jur-dr-rer-pol-dr-phil-rolf-schwendter.html und http://de.indymedia.org/2013/08/347391.shtml mit folgenden Links:
Vortrag: "Ich bin noch immer unbefriedigt" http://www.youtube.com/watch?v=3RGSE5Zd0UU
"Ein großer Unorthodoxer hat uns verlassen" http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/top_news/563442_Ein-grosser-Unorthodoxer-hat-uns-verlassen.html
Wikipedia-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Schwendter
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